Lo mio y lo tuyo 2009-2010
Museo Nacional de Ethnografia y Folklore, La Paz und
ICPA Instituto Cultural Paraguayo-Alemán, Asunción
Ein Beitrag zur Ausstellung Menos Tiempo Que Lugar. Ein partizipatives Projekt mit Jugendgruppen aus reichen und armen Bevölkerungsschichten in La Paz, Bolivien und Asunción, Paraguay.
Wie nähern sich Jugendliche verschiedener sozialer Schichten in den chronisch gespaltenen Gesellschaften Lateinamerikas einander an? Und wie definieren sie Unabhängigkeit und Freiheit? Roland Stratmann machte die Probe aufs Exempel und lud in La Paz und Asunción Schüler aus gut situierten sowie armen Stadtteilen zu Workshops ein. Die Zeichnungen und Objekte sind ein origineller und partizipativer Versuch, Aufschluss darüber zu geben, wie unser individueller Drang nach Freiheit anderen eine Bürde wird und wie soziale Unterschiede unsere Wahrnehmung von Unabhängigkeit bestimmen. Im Gegensatz zu Che Guevara, der in den 1960er-Jahren die Jugend ja dazu angehalten hatte, als "Masse zu denken" und nach den Anweisungen der politischen Führer zu handeln, betont Stratmann den jeder politischer Propaganda überlegenen Eigensinn individueller künstlerischer Verantwortung und ästhetischer Vision. (Alfons Hug)